Online Mandantenakquise für Anwaltskanzleien
Für viele Rechtsanwälte wird es immer schwieriger, auf klassischem Wege neue Mandanten zu erreichen und für sich zu gewinnen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von der zunehmenden Konkurrenz bis zu einer grundlegenden Veränderung bei der Anwaltssuche. Denn viele Menschen mit Rechtsfragen verlassen sich heute nicht mehr auf Weiterempfehlungen von Familie und Freunden, sondern nutzen das Internet, um sich über Kanzleien und deren Leistungen zu informieren. Für Anwaltskanzleien ist es daher wichtig, ihre Online-Präsenz auszubauen und die zahlreichen Möglichkeiten von Onlinemarketing für sich zu nutzen, um neue Mandanten gewinnen zu können. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Vorteile sich daraus für Kanzleien ergeben und welche Rolle Maßnahmen wie SEO, SEA, Facebook, Instagram und TikTok Ads bei der Mandantenakquise spielen können.
Die Vorteile von Online-Marketing in der Mandantenakquise für Anwaltskanzleien

Ob nach einer Trennung, einem Verkehrsunfall oder bei Problemen mit dem Vermieter: Mehr als die Hälfte aller Menschen konsultieren bei Rechtsfragen zuerst Google oder suchen in sozialen Netzwerken nach Informationen. Für Anwaltskanzleien, die sich im Wettbewerb behaupten, neue Mandanten gewinnen und langfristig wachsen möchten, ist es daher wichtig, für diese Nutzer sichtbar zu sein. Eine effektive Möglichkeit für die Mandantenakquise bietet Onlinemarketing für Anwälte. Durch Maßnahmen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) sowie Werbung in Sozialen Netzwerken lässt sich die Sichtbarkeit der Kanzlei nachhaltig erhöhen und neue Mandanten gewinnen einfach machen. Dabei ist es auch möglich, bestimmte Zielgruppen (z. B. Start-ups, Unternehmen oder vermögende Privatkunden) gezielt anzusprechen und mit auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Werbebotschaften von einer Kontaktaufnahme und – im Idealfall – einer Mandatsvergabe zu überzeugen.
Ein weiterer Vorteil von Onlinemarketing bei der Mandantenakquise ist die Möglichkeit, die Reputation der Anwaltskanzlei nachhaltig zu steigern. Wirksame Mittel dazu können eine professionell gestaltete Kanzlei-Homepage, SEO, Blog-Artikel, E-Books, Podcasts und Beiträge (Bilder, Texter und Videos) in sozialen Medien sein, die das Fachwissen des Anwalts demonstrieren und ihn als Experten auf seinem jeweiligen Rechtsgebiet positionieren. Nicht zuletzt spricht auch die im Vergleich zu traditionellen Werbeformen höhere Kosteneffektivität für den Einsatz von Onlinemarketing in der Mandantenakquise. Denn Maßnahmen wie SEO oder der Aufbau von Reichweite über Social-Media-Kanäle zahlen sich im Gegensatz zu beispielsweise Anzeigen in Printmedien nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft aus und bilden ein solides Fundament, auf dem sich aufbauen lässt.
Besser gefunden werden: Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Kanzleien
Ein wichtiger Baustein von erfolgreichem Onlinemarketing für Anwälte ist die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Ziel von SEO ist es, die Sichtbarkeit der Anwalts-Website in den organischen und lokalen Suchergebnissen von Google nachhaltig zu verbessern und sie zu relevanten Suchanfragen vor den Mitbewerbern zu platzieren. Denn: Je höher eine Website in den SERPs (Search-Engine-Ranking-Pages) gelistet ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie von potenziellen Mandanten wahrgenommen und angeklickt wird. Zu einer guten und effektiven SEO Optimierung gehört eine sorgfältige Planung inklusive einer gründlichen Keywordrecherche. Dabei gilt es Suchbegriffe zu identifizieren, die häufig von potenziellen Mandanten genutzt werden und zu denen die Anwalts-Website gut ranken sollte (wir kennen sie fast alle :)). Bei Nutzern, die einen Fachanwalt für Erbrecht suchen, könnten das zum Beispiel Begriffe, wie “Nachlassplanung für Selbstständige”, “Anwalt für Erbrecht Köln” oder auch “Erbrechtsanwalt” sein.
Im Rahmen der OnPage-Optimierung, die ein wichtiger Teilbereich der Suchmaschinenoptimierung ist, werden diese Keywords sinnvoll in die Website integriert. Gibt es zu einzelnen Schlüsselwörtern noch keine relevanten Inhalte, werden diese erstellt. Beim Verfassen der Inhalte ist es jedoch wichtig, stets den Mandanten und seine Intention im Sinn zu haben und weniger, was der Suchmaschine gefällt. Weitere Faktoren einer erfolgreichen OnPage-SEO sind zum Beispiel das Optimieren der Website für Smartphones, das Verkürzen der Ladezeiten und das Entwickeln einer sinnvollen Struktur. Das Pendant zu OnPage-SEO ist OffPage-SEO. Sie umfasst alle Maßnahmen, die abseits der Website stattfinden, wie das Aufbauen von Backlinks von externen Websites oder das Anlegen eines Google-Unternehmensprofils. Letzteres ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die Kanzlei auch zu lokalen Suchanfragen (z. B. “Rechtsanwalt in Köln” oder “Patentanwalt in Berlin”) in der Suche erscheint. So kann man mit wenig Geld neue Mandanten gewinnen.
SEO für Anwaltskanzleien auf einen Blick:
- Langfristige Steigerung der Sichtbarkeit in Suchmaschinen
- Optimierung der Sichtbarkeit zu lokalen Suchanfragen
- Steigerung der Glaubwürdigkeit und Reputation
- Erschließung neuer Zielgruppen
- Hohe Kosteneffektivität
Gut zu wissen: Die Erfolge von SEO machen sich nicht plötzlich, sondern durch einen langfristigen Anstieg der Sichtbarkeit bemerkbar.
Mandanten gewinnen & Pay per Klick: SEA (Suchmaschinenanzeigen) für Kanzleien
Im Gegensatz zur Suchmaschinenoptimierung, die langfristig ausgelegt ist und Zeit in Anspruch nimmt, liefert Suchmaschinenwerbung (SEA) quasi per Knopfdruck qualifizierte Besucher. Über das System können relativ unkompliziert Anzeigen erstellt und zu gewünschten Keywords in der Suche ausgeliefert werden. Abgerechnet wird nach dem Pay-per-Click-Prinzip: Für jeden Nutzer, der auf eine Anzeige klickt, erhält Google einen Betrag. Wie hoch dieser ist, wird über ein Gebotsverfahren festgelegt. Ein System, das kleinen wie großen Kanzleien bei der Mandantenakquise nützlich sein kann. Doch es birgt auch das Risiko, Geld zu “verbrennen”.
Um das Risiko, unnötig viel Geld auszugeben, gering zu halten, ist bei SEA eine sorgfältige Kampagnenplanung unverzichtbar. Sie umfasst unter anderem eine sorgfältige Keywordanalyse, das optimale Abstimmen von Anzeigentexten und Landingpages und das Tracken der Conversion-Rate (z. B. das Verhältnis Klicks zu Kontaktaufnahmen). Diese und andere Faktoren beeinflussen den sogenannten Google Ads Qualitätsfaktor, der wiederum maßgeblich für die Performance und die Kosten der Kampagne verantwortlich ist. Da das System Google Ads sehr komplex ist und viele Fallstricke lauern, ist es für Kanzleien sinnvoll, eine erfahrene Agentur mit der Anzeigenschaltung zu beauftragen.
SEA für Anwaltskanzleien auf einen Blick:
- Schnelles und gezieltes Schalten von Werbung möglich
- Hohe Flexibilität (z. B. Reaktion auf aktuelle Ereignisse)
- Komfortable Abrechnung mit Google/Bing auf Pay-per-Click-Basis
- Ideal, um neue und lokale Nutzer anzusprechen

Facebook, Instagram & TikTok Ads für Kanzleien
Werbeanzeigen in Social Networks wie Facebook, Instagram und TikTok können den Onlinemarketing-Mix aus SEO und SEA sinnvoll ergänzen und neue Mandanten gewinnen leicht machen. Im Gegensatz zu Suchmaschinenwerbung bieten Ads in sozialen Medien umfangreiche Targeting-Möglichkeiten. So können Werbebotschaften gezielt an Personen mit einem vordefinierten Alter, Beruf, Geschlecht, Haushaltseinkommen oder Hobby ausgeliefert werden. Auch bei der Gestaltung der Anzeigen zeigen sich Facebook & Co. flexibel: Neben klassischen Anzeigenformaten mit Bild und Text ist es zum Beispiel auch möglich, Videos als Werbung zu schalten. Diese erlauben es, eine emotionale Verbindung zum Nutzer aufzubauen und beispielsweise mit Einblicken in den Kanzleialltag oder dem unterhaltsamen Erklären von Rechtsthemen die Reputation der Kanzlei zu stärken.
Die Abrechnung erfolgt bei Social-Media-Ads ähnlich wie bei Suchmaschinenwerbung nach Pay-per-Click. In einigen Fällen kommt auch das CPM-Verfahren (Cost-per-Mille) zum Einsatz. In diesem Fall zahlt die werbetreibende Kanzlei pro 1.000 Einblendungen der Werbeanzeige einen bestimmten Betrag. TikTok bietet zudem das CPV-Modell (Cost-per-View) an, bei dem die Kosten erst dann anfallen, wenn die Videoanzeige mindestens für einige Sekunden abgespielt wurde. Doch Vorsicht: Wie bei SEA müssen auch bei Social-Media-Werbung die Gestaltung der Anzeige, das Targeting und ggf. die Landingpage optimal aufeinander abgestimmt sein. Zudem ist ein konstantes Überwachen des Erfolgs unverzichtbar. Sonst besteht auch hier das Risiko, unnötig viel Geld auszugeben.
Social-Media-Ads für Anwaltskanzleien auf einen Blick:
- Einfaches und schnelles Schalten von Anzeigen möglich
- Ideal, um jüngere Zielgruppen zu erreichen
- Für gewisse Rechtsgebiete
- Zahlreiche Targeting-Optionen
- Verschiedene Anzeigenformate (inkl. Videos)
- Interaktion mit der Zielgruppe (Likes, Kommentare, Shares)
Fazit: Onlinemarketing bietet Anwaltskanzleien viele Chancen zur Mandantenakquise
Onlinemarketing ist für Anwaltskanzleien ein wichtiger Baustein für die Mandantenakquise. Am besten eignet sich hierzu ein ausgewogener Mix aus Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwerbung und Social-Media-Ads. Sie führen sowohl kurzfristig (SEA und Social Media) als auch langfristig (SEO) zu mehr Anfragen potenzieller Mandanten und tragen so zum Wachstum der Kanzlei bei. Um unnötige Kosten zu vermeiden, ist jedoch eine sorgfältige Planung und Umsetzung wichtig.
Übrigens: Nahezu alle der genannten Onlinemarketing-Maßnahmen lassen sich in Einklang mit der Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO) durchführen.